Marzena Huculak
Marzena Huculakgeboren 1965 in Olsztyn (Allenstein). Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Gdańsk (Danzig). Diplomarbeit im Bereich der Malerei bei Prof. Hugon Lasecki. Der Anhang zur Diplomarbeit im Bereich der Glasmalerei bei Prof. Andrzej Dyakowski. Von 1994 bis 1999 Assistentin von Prof. Kiejstut Bereźnicki im Zeichnung- und Malereiatelier, Pädagogische Hochschule in Olsztyn. Promotion in Malerei 2002 und die Habilitation 2012 zuerkannt an der Akademie für Schöne Künste (früher die Staatliche Hochschule für Bildende Künste). Jetzt unterrichtet sie Zeichnung und Malerei im Institut für Schöne Künste der Kunstfakultät an der Universität Warmińsko-Mazurski in Olsztyn. Künstlerisch beschäftigt sie sich mit Malerei, Zeichnung, Fotografie.Autorin der 25 Individuellausstellungen in Polen u.a. in Olsztyn (Allenstein), Warszawa (Warschau), Gdańsk (Danzig), Kraków (Krakau), Bydgoszcz (Bromberg), Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe). Die Teilnehmerin an ca. 70 Gruppenausstellungen in Polen, Deutschland, Frankreich, Litauen, Russland, Belgien und in der Ukraine.Auszeichnungen: 1997 Ministerialstipendium für Didaktik- und Organisationszwecke 2001 Stipendium der Pädagogischen Hochschule in Olsztyn für das künstlerische und wissenschaftliche Projekt 2003 Glückwunschbrief vom Präsidenten der Stadt Olsztyn 2003 Glückwunschbrief des Woiwoden von Ermland und Masuren 2007 Rektorpreis der 2. Stufe für Organisationserfolge 2010 Hieronim-Skurpski-Gruppenpreis zuerkannt vom Präsidenten der Stadt Olsztyn 2012 Silberne Lorbeeren der Universität Warmińsko-Mazurski 2013 Auszeichnung für Fotografie, 8. Allensteiner Kunstbiennale 2014 Persönlichkeit des Jahres 2014 der Kunstfakultät, Universität Warmińsko-Mazurski in Olsztyn Das Grau der LeereDas Innere, der Raum des Inneren und die Annäherung an die Einzelheit werden zu dominierenden Merkmalen meiner jetzigen Fotografie. Ich bin besonders interessiert an Gebäuden, in denen das Leben und Wirken des Menschen schon vergangen ist. Hier erscheinen sowohl Palastruinen mit den ursprünglichen Ausschnitten von Fußböden, Wandfliesen, Kaminen, ehemalige Produktionsanlagen als auch Wirtschaftsgebäude. Die vereinzelten Objekte, die noch benutzt werden, fotografiere ich, wenn alle Bewegung erstarrt und wenn der Staub alles langsam bedeckt. Die Leere und das Grau sind die Worte, die sich präzise auf meine letzte Fotoserie beziehen. Zur Inspirationsquelle für diese Serie wurde eine stillgelegte Ziegelei aus meiner Wohnregion. Geräumige Hallen verbergen viele Schätze, meine Augen entdecken sie sofort. Ich finde dort spannende Konstruktionen, manchmal nur die Reste von Teilen der unbekanten Anlagen und Dingen – die einerseits greifbar sind, anderseits völlig abstrakte Formen bilden. Es hat keine Bedeutung mehr, wozu ein Objekt dient, wichtig ist aber, welche Gestalt es besitzt, welche Proportionen, und was dank seiner Anwesenheit im Blickfeld und im Bewusstsein des Betrachters geschieht. Wände, Fußböden, Decken – die selbst ein unerschöpfliches Thema sein können – sind wie eine Truhe mit dem überflüssigen Gerümpel. Wenn ich schon darin bin, stelle ich nichts um, arrangiere nichts, nehme ich nur das auf, was ich dort vorgefunden habe. Dieser rohe, erstarrte, schweigsame Raum mit allem, was er in sich enthält, wird für mich zum Entdeckungsbereich von spannenden Strukturen, Kompositionsanordnungen, die leicht mit dem blassen Licht moduliert sind. Eine sehr wichtige Frage stellt die Farbe dar. Die Determinante der Tönung ist in diesem Zyklus das Grau und alle seine Temperatur- und Qualitätsnuancen. Stellenweise kann man noch die ursprünglichen, durch den Zeitablauf unversehrten Farben sehen, nebenan die neuen, die durch den Korrosionsprozess und die fortschreitende Destruktion entstanden sind. Das Grau assoziiere ich mit Staub, Asche, Nichts. Es unterstreicht die Windstille und die Zeit, die vergangen ist, zeigt die Leere im übertragenen Sinne – das verlassene Innere, obwohl es mit zahlreichen Gegenständen gefüllt ist.